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Thurn & Taxis-Bierfass
Willkommene Spende
Ein original Bierfass aus der Brauerei Thurn & Taxis bereichert seit kurzem die Fassbinderabteilung der Tirschenreuther Handwerkerscheune.
Eine Familie aus Regensburg hatte das Bierfass mit 13,6 Liter vor rund 50 Jahren vom damaligen Fassmacher der Brauerei Thurn & Taxis erworben. Durch Presseveröffentlichungen auf das Fassbinderhandwerk in Tirschenreuth aufmerksam geworden, boten sie es als Spende an, mit der Erwartung, hier in gute Hände zu kommen. Dies nahmen die Mitglieder des AK Hist. Handwerk gerne an und sind über die Dauerleihgabe sehr erfreut und dankbar.

Informationen zur Fassherstellung
Besuch in Münchens ältester Fassfabrik
In aller Frühe eines Augustvormittags brachen acht Aktive des Arbeitskreises Historisches Handwerk nach München auf. Ihr Ziel: die Fassfabrik und Fassgroßhandlung Schmid, die älteste Fassfabrik der Landeshaupt- stadt mit den Standorten auf Gut Freiham und im Stadtteil Laim. Seit dem Jahr 1914 stellt der Betrieb bis heute nach guter handwerklicher Tradition und unter Einsatz zahlreicher Fassmaschinen Eichenholzfässer in diversen Größen für große Brauereien wie z.B. die Augustiner her.
Die Firma fand das besondere Interesse der Tirschenreuther historischen Handwerker, bauen sie doch zurzeit große Teile der ehemaligen „mechanischen Fassfabrik Mikisch“, gegr. Im Jahre 1910, weiter aus und arbeiten an der Fabrikation eigener Bierfässer (natürlich nur in kleinster Stückzahl). Da gelernte Fassbinder nicht mehr zu Verfügung stehen, sind Information und Praxishilfe von Profis vor Ort sehr willkommen.
Und die Erwartungen an die Visite in München wurden mehr als erfüllt. Der Juniorchef Peter Schmid empfing die Gäste aus der Oberpfalz vor den Toren der neu eingerichteten Fasswerkstätte in einem ehemaligen Ochsen- stall des Gutes Freiham. Die weit gespannte Ziegelbogendecke und Lärchenfussboden bieten ein großräumiges imposantes Umfeld für Fassfabrikationsmaschinen, Geräte und Produkte. Die Aktiven konnten im laufenden Betrieb mitverfolgen, wie die Fassbinderprofis an ihren Maschinen bei der Bierfassherstellung von der Eichen- bohle bis zum fertigen Holzfass vorgingen. Auf Rückfragen gab es bereitwillig wertvolle Erläuterungen durch den Juniorchef oder die Mitarbeiter. Ganz besonders fielen den Besuchern aus Tirschenreuth drei Maschinen auf, die sie schon gut kennen, aber noch nicht in vollem Betriebseinsatz beobachten konnten. An der Dauben- biegemaschine gab es wertvolle Tipps, beim großen Dampfbottich erfuhr man Hinweise zu „Kochdauer“ und Heiztemperatur. Die Stemmmaschine in vollem Fräseinsatz war ebenso gemäß neuer Sicherheitsvorschriften technisch aufgerüstet wie auch die Fügemaschine, die Peter Schmid persönlich für uns in Betrieb nahm und Dauben zurichtete. Diese drei Fassmaschinen aus dem Hause Gebrüder Schmaltz, Offenbach, sind auch in der Fassbinderabteilung der Tirschenreuther Handwerkerscheune zu begutachten (teils ähnliches Modelljahr).
Dankbar für die aufschlussreichen zwei Stunden bei Fa. Schmid begaben sich die hist. Handwerker, motiviert durch die Eindrücke, auf die Heimreise, aber nicht ohne eine mittägliche Stärkung im Hirschgarten.
TV Beitrag: Fassbinderei in Tirschenreuth – Handwerkskultur bewahrt
BR-Fernsehen berichtet vom Fassbinderhandwerk
Ein Fernsehteam des BR besuchte kürzlich die Handwerkscheune und zeichnete die Arbeiten bei der Fassherstellung auf. Ein ca. 10-minütiger Beitrag wird am Sonntag, 6. Juni zw. 17.45 und 18.30 Uhr im BR-Fernsehen unter „Schwaben und Altbayern“ ausgestrahlt.

Hier können Sie den Beitrag anschauen:
Handwerkerscheune öffnet wieder
Die Coronalage lässt wieder mehr Freiheiten zu und so wird die Handwerkerscheune ab Juni 2021 wieder regelmäßig geöffnet.
Für die Öffentlichkeit ist das begehbare Schaudepot monatlich zweimal zugänglich, so jeden ersten Dienstag und jeden ersten Samstag im Monat, jeweils von 9 bis 12 Uhr. Zum Beispiel Di., der 1. Juni und Sa., der 5. Juni, im Juli der 3. und 6. Weitere Termine sind auf besonderen Wunsch nach vorheriger Vereinbarung möglich, Anfragen bei Herbert Konrad, Tel. 0151/ 2898 5203. Dabei sind die jeweil geltenden Hygienebestimmungen zu beachten.
Arbeitseinsätze für die Aktiven des Vereins und sonstiger Interessierter sind jeden Dienstag von 9 bis 12 Uhr.
OTV Beitag zum immateriellen Kulturerbe der Fassbinderei
Der Arbeitskreis Historisches Handwerk in Matzersreuth hat es geschafft: Die Erhaltung der Handwerkstechnik des Fassbindens ist jetzt offiziell in das bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Hier geht’s zum Video: OTV (Quelle: otv.de)
BR Fernsehen zeigt Eindrücke aus der Fassbinderei
Ein Fernsehteam des Bayer. Fernsehens zeigte Interesse an der Fassbinderei in Tirschenreuth, die kürzlich in das Immaterielle Kulturerbe aufgenommen wurde. Bei den Aufnahmen mit den Reportern Christoph Röder und Michael Nadig führten Mitglieder des Arbeitskreises Hist. Handwerk die Fertigungsschritte für ein Bierfass vor.
Sendetermin:
Der Beitrag wurde am 24.3.21 um 17.30 Uhr im BR-Fernsehen – Süd gesendet, siehe auch Mediathek.


Fassbinderhandwerk trägt den Titel „Immaterielles Kulturerbe“
Wunderbare Nachricht aus München
Das Bayer. Staatsminsterum für Finanzen und Heimat fällte am 3. März 2021 die Entscheidung: Das Fassbindeabteilung der Handwerkerscheune wurde unter dem Titel „Erhaltung und Vermittlung des Fassbinderhandwerks in Tirschenreuth unter Gute Praxisbeispiele in das Bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes eingetragen.
Im Schreiben des Staatsministers Albert Füracker wird das herausragende Engagement des Arbeitskreises Hist. Handwerk Tirschenreuth lobend hervorgehoben. Die aktive Pflege und Weitergabe von handwerklichem Wissen an kommende Generationen ist beispielgebend. Ziel des Arbeitskreises ist die Bewahrung und Vermittlung von Wissen und Können des Fassbinderhandwerks. Den Ausgangspunkt bildet dabei die Ausstattung der ehemaligen Fassbinderei Mickisch in Tirschenreuth, die gesichert werden konnte und funktionstüchtig erhalten wird. Handwerklich Versierte sind ebenso wie Laien zur Mitarbeit oder zum Besuch eingeladen. Der Arbeitskreis trägt in vorbildlicher Weise zur Erhaltung traditioneller Handwerkstechniken bei, zudem wird hierbei Geschichte in einem regionalen Rahmen erfahrbar, so Füracker.

Unter dem Immateriellen Kulturerbe werden lebendige Traditionen in einer Gemeinschaft mit großer Identität und Kontinuität vermittelt, darunter auch traditionelle Handwerkstechniken. Seit 2003 stellt die UNESCO immaterielles Kulturerbe in den Focus der Öffentlichkeit. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat. Neben dem bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes gibt es in Bayern ein eigenes Landesverzeichnis, das nun 56 Eintragungen enthällt.
Freude und Dank
Der Arbeitskreis freut sich über diese besondere Auszeichnung und dankt allen, die dieses Erbe mit großer Hingabe pflegen und allen, die bei der so erfolgreichen Antragstellung behilflich waren.
Interessierte jeden Alters, ob Frau oder Mann, sind herzlich willkommen!
Bewerbung zur Aufnahme in das immaterielle Kulturerbe
Der Arbeitskreis Hist. Handwerk bewirbt sich zur Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO
In der Tirschenreuther Handwerkerscheune wird die ehemalige Fassfabrik Mickisch wieder zu neuem Leben erweckt. Die professionellen Maschinen und Werkzeuge ermöglichen es, dass wieder Bierfässer nach alter Tradition hergestellt werden können. Dabei kann jeder Interessierte -ob Frau oder Mann-in der sogenannten Mitmachscheune selbst mitwirken.
Der Arbeitskreis errichtete dazu einen Siedebottich. Dieser war notwendig, damit die Fassdauben in heißem Wasser „weicht gemacht“ und dann auf der Daubenbiegemaschine in Fassform gebogen werden können.
Die zugefügten Dauben können dann im Setzreifen zu einem Fass aufgesetzt und mit weiteren Reifen gesichert werden. Auf der Stemmmaschine werden Ober- und Unterseite zugefräst und die Nuten für Boden und Deckel eingefügt. Ansonsten muß dazu der Kimmhobel angesetzt werden.
Weitere Arbeitsgänge sind das Einsetzen von Boden und Deckel mit Zapf- und Spundloch. Schilfblätter in den Zwischenräumen sollen dem Fass die Dichtheit verleihen. Schließlich kann es ausgepicht und geeicht werden. Das Fass ist nun fertig, bis dahin wurde es 5 Mal auseinander- und wieder zusammen gebaut.
An diesen umfangreichen Fertigungsprozess wagen sich die Mitglieder des Arbeitskreises Hist. Handwerk Tirschenreuth. Jeder, der Interesse daran hat, kann gerne mitwirken. Die letzten Fassbinder aus Tirschenreuth und Umgebung wie Sebastian Mickisch, Adolf Pollak und Wilhelm Staufer haben dazu die nötigen Erfahrungen weiter gegeben.
Und vielleicht findet diese fast in Vergessenheit geratene Fassbinderei den Weg zur Aufnahme in das Immaterielle Kulturerbe der UNESCO.