Teilnehmer vom Fassmachen begeistert
Zum Fassbinderkurs kamen eine Frau und vier Männer von weither angereist. Den weitesten Weg nahm der Hirte aus dem Kleinwalsertal auf sich, andere wohnen im Allgäu, in Dillingen und einer im Stiftland. Alle wollten unter Anleitung eines gelernten Fassmachers mit eigenen Händen ein Bier- oder Whisky-Fass anfertigen. Dabei hatte der Münchner einige theoretische Hinweise parat und seine praktischen Erfahrungen aus 40 Berufsjahren waren gefragt. Rasch erkannten die Teilnehmer, dass vielfache Arbeitsschritte erforderlich sind. Noch einfach gestaltet sich das Ablängen und Abrunden der Holzteile, ebenso das Weichmachen im Siedebottich und zum Biegen kam dann die schwere Biegemaschine zum Einsatz. Schwieriger gestaltete sich das Zusammenstellen zum Fassrund im Setzreifen. Hier war ein genaues Zusammenfügen wichtig. Das Ausfräsen geschah dann mit der 100 Jahre alten Stemmmaschine.
So nahm das Fass Gestalt an und händisch musste nun das Fass innen wie aussen ausgeputzt bzw. abgezogen werden. Auf Genauigkeit legte der Fassfachmann nun beim Anfertigen der Fassböden wert, um die Dichtheit herzustellen. Mit dem anfertigen und auftreiben der konischen Fassreifen und einbringen der dazugehörigen Öffnungen, wie Spundloch, Zapf- und Pfeifenloch war das Fass nun ganz fertig. Bei manch einem Fass waren diese letzten Arbeitsvorgänge zeitlich nicht mehr möglich, was dann vom AK Hist. Handwerk erledigt wird.

Zum Ende der eineinhalb Arbeitstagen waren die fünf Teilnehmer vollauf begeistert und dankbar, dass dies in der Tirschenreuther Handwerkerscheune so erlebbar gemacht wird. Im Gästebuch ist zu lesen, “ es waren wundervolle, lehrreiche Tage bei einem liebvollen Team“. Den weit angereisten Gästen war das Stiftland bisher unbekannt, aber die gewonnenen Eindrücke von Land und Leuten führte zum Versprechen auf ein Wiedersehen.