25 Jahre – von 1996 bis 2021
Viele Jahre mussten vergehen, bis das gerettete Inventar der Fassbinderei Mickisch und anderer Berufszweige 2018 in der Handwerkerscheune Platz gefunden haben. Inspiriert von der ansprechenden Präsentation bewarb sich der Arbeitskreis auf Anregung des Stadtheimatpflegers Eberhard Polland 2019 für die Aufnahme ins Immaterielle Kulturerbe.
Auf Vorschlag des Expertengremiums nahm das Bayer. Staatsministerium für Finanzen und Heimat am 3.3.2021 die „Erhaltung und Vermittlung des Fassbinderhandwerks in Tirschenreuth“ in das Register Guter Praxisbeispiele des Bayerischen Landesverzeichnisse auf.
Chronologischer Verlauf
- 1996/97 wurde die Fassbinderei Mickisch vor der Verschrottung bewahrt und eingelagert; der Arbeitskreist Hist. Handwerk gegründet, der sich um die Erhaltung und Vermittlung alten Handwerks einsetzt.
- Die Suche nach einer geeigneten Unterbringung dauerte b
is 2018, erst dann konnte in Matzersreuth, einem Ortsteil von Tirschenreuth, die Handwerkerscheune eingerichtet werden.
- In der all den Jahren -ca. 20 Jahre lang- machte der AK bei verschiedenen Veranstaltungen auf sich aufmerksam und dabei wurden früher gebräuchliche Handwerkszeuge angeboten und gesammelt, so z.B. Werkzeuge vom Schreiner, Zimmerer, Schuster, Drechsler, Sattler u.a. und das alles kostenlos.
- 2018 konnte das Sammelgut in der 180 m² großen Scheune eingerichtet und am 21.10.2018 eingeweiht werden.
- fortan konnten die Aktiven des AK ans Werk gehen und sich an Holzbottichen probieren, Fassholz wurde organisiert und fachgerecht gespalten unter Anleitung von Wilhelm Staufer aus Falkenberg.

- Die neu eingerichtete Handwerkerscheune zog Besucher an, insb. beim Tag der offenen Tür.
- Zum Fassherstellen holte man sich Rat bei Fachleuten, z.B. bei einer Fasswerkstätte bei Staffelstein oder bei der Fassfabrik Schmidt in München sowie aus Internet, Problem- in der Nähe gab und gibt es keine Fassmacher mehr.
- Mit den vorhandenen Spezialwerkzeugen und -maschinen zur Fassherstellung versuchte der AK das eine oder andere Bierfass herzustellen.
Die ersten Fässer können präsentiert werden - Somit waren ca. 50 Jahren vergangen von der Beendigung der Fassbinderei Mickisch in Tirschenreuth bis zum Neuanfang in der Handwerkerscheune.
- Von da an wird die Handwerkerscheune als Aussenstelle des Museumsquartiers (MQ) geführt.
- Eifrig arbeiten 6 bis 12 Personen des AK jeden Dienstag vormittag an der Herstellung von Fässern und Bottichen, Besenbinden od. Strickschlagen u.a.

- Im Frühjahr 2023 kam unter Anleitung des Fassbinders Peter Grassy ein Fassbinderkurs mit 15 Teilnahmer zu Stande, neben den Aktiven des AK auch Interessenten aus Neu-Ulm, Schwäbisch Gmünd, Kehlheim und Kohlberg. Schließlich konnte unter fachkundiger Anleitlung nach 15 Stunden eifriger Arbeit eine fertiges Fass präsentiert werden.