Bewerbung zur Aufnahme in das immaterielle Kulturerbe

Der Arbeitskreis Hist. Handwerk bewirbt sich zur Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO

In der Tirschenreuther Handwerkerscheune wird die ehemalige Fassfabrik Mickisch wieder zu neuem Leben erweckt. Die professionellen Maschinen und Werkzeuge  ermöglichen es, dass wieder Bierfässer nach alter Tradition hergestellt werden können. Dabei kann jeder Interessierte -ob Frau oder Mann-in der sogenannten Mitmachscheune selbst mitwirken.

Der Arbeitskreis errichtete dazu einen Siedebottich. Dieser war notwendig, damit die Fassdauben in heißem Wasser „weicht gemacht“ und dann auf der Daubenbiegemaschine in Fassform gebogen werden können.

Die zugefügten Dauben können dann im Setzreifen zu einem Fass aufgesetzt und mit weiteren Reifen gesichert werden. Auf der Stemmmaschine werden Ober- und Unterseite zugefräst und die Nuten für Boden und Deckel eingefügt.  Ansonsten muß dazu der Kimmhobel angesetzt werden.

 

Weitere Arbeitsgänge sind das Einsetzen von Boden und Deckel mit Zapf- und Spundloch. Schilfblätter in den Zwischenräumen sollen dem Fass die Dichtheit verleihen. Schließlich kann es ausgepicht und geeicht werden. Das Fass ist nun fertig, bis dahin wurde es 5 Mal auseinander- und wieder zusammen gebaut.

An diesen umfangreichen Fertigungsprozess wagen sich die Mitglieder des Arbeitskreises Hist. Handwerk Tirschenreuth. Jeder, der Interesse  daran hat, kann gerne mitwirken.  Die letzten Fassbinder aus Tirschenreuth und Umgebung wie Sebastian Mickisch, Adolf Pollak und Wilhelm Staufer haben dazu die nötigen Erfahrungen weiter gegeben.

Und vielleicht findet diese fast in Vergessenheit geratene Fassbinderei den Weg zur Aufnahme in das Immaterielle Kulturerbe der UNESCO.